
DREHBUCHFÖRDERUNG FÜR „LUNA & GINI – SPRUNG INS LEBEN“
Weil ihr die Eltern den Traum vom eigenen Pferd nicht erfüllen können, trainiert Gini, ein aufgeweckter Teenager vom Bauernhof, ihr Lieblingskalb Luna dazu, wie ein echtes Pferd zu reiten und zu springen. Die unglaubliche, aber wahre Geschichte soll jetzt zum Kinofilm für die ganze Familie werden.
Ich habe von der wahren Geschichte des Teenagermädchens Regina Mayer, die ein Kalb zu ihrer Sprungkuh macht, weil sie kein Pferd bekommen kann, erstmals im Frühjahr des Jahres 2011 gelesen. Sie hat mich sofort berührt. Ich bewunderte den Willen dieses Mädchens, sich die Welt auch gegen vermeintlich unüberwindliche Hindernisse für sich zu formen.
Neun Jahre lang habe ich den betreffenden Zeitungsausschnitt mit mir herumgetragen – bis ich ihn im ersten Lockdown 2020 wieder gefunden habe. Ich habe festgestellt, dass die Strahlkraft der Geschichte trotz der vergangenen Zeit für mich unvermindert stark war. Also habe ich Regina Mayer kontaktiert. Zwei Monate zuvor war ihre Sprungkuh Luna gestorben und irgendwie scheine ich Frau Mayer – sie ist heute 25 – mit meinen Worten auf dem richtigen Fuß erwischt zu haben. Denn eigentlich wollte sie von Medien, Film und Fernsehen nichts mehr wissen. Kein Wunder, verbirgt sich doch hinter der Headline „The Show-Jumping Cow“ eine Geschichte, wie weit über das Offensichtliche hinaus reicht.
Es ist die Geschichte eines jungen Mädchens, das in einer Welt, in sich alle anpassen, um zu überleben und Anerkennung zu finden, ihren Weg unbeirrt verfolgt, davon abkommt, letztendlich wieder zurück findet und dadurch die Welt um sie herum verändert. Es ist eine Geschichte über das Erwachsenwerden im Spannungsfeld zwischen Stadt und Land und eine Parabel über den unmenschlichen Leistungsdruck in der modernen Landwirtschaft, dem kleine Milchbauern immer weniger standhalten können. Es ist eine Geschichte über die Erkenntnis, dass Freundschaft nur dann bestehen kann, wenn sie es dem jeweils anderen erlaubt, auch eigene Wege zu gehen. Und es ist eine Geschichte darüber, dass es sich lohnen kann, den Erwartungen anderer nicht zu entsprechen, und dass sich gerade dadurch bisweilen neue Wege auftun.
Im Gespräch hat sich herausgestellt, dass wir beide dieselbe Vision teilen, nämlich die Geschichte so zu erzählen wie sie war – von dramaturgisch notwendigen Änderungen abgesehen. Wir sind beide davon überzeugt, dass diese Geschichte eine ganz natürliche Strahlkraft hat und regelrecht funkelt. Ich will einen Film machen, der Respekt vor seinen Hauptfiguren hat und vor ihrer Lebenswelt hat, und nicht zum Tausendsten Mal das wenig gleiche Mädchen/Pferdefilm-Muster reproduzieren. Regina Mayer hat mir ihre Geschichte anvertraut und ich möchte mich ihres Vertrauens würdig erweisen.
Gemeinsam mit Jakob Pochlatko und der Epo-Film werde ich nun daran arbeiten, diese fantastische Geschichte auf die Leinwand zu bringen.