Man nannte sie die „Emigranten-Trägers“: Drehbeginn zum Universum History-Burgenland

Um 1780 musste Johann Georg Träger im Zuge der Gegenreformation aus der protestantischen Enklave Egerland in das damals religiös tolerantere Westungarn ausgewandern. Er hat seine Heimat nie wieder gesehen. In Pinkafeld/Pinkafö lässt er sich nieder und eröffnet eine Weißbäckerei. Damit beginnt die Geschichte einer Familie, die auch fast 240 Jahre später noch fortgeschrieben wird.
Nun steht die Familie Träger im Zentrum eines „Universum-History“ über die Geschichte des Burgenlandes, das ich  in Zusammenarbeit mit der Metafilm gestalten darf.
Gleich zum Drehbeginn ging es in das Zentrum der Trägerschen Familiengeschichte: auf den Dachboden über der familieneigenen Konditorei. Dort lagern Dokumente und Aufzeichnungen aus über 200 Jahren – ein echter Schatz. Darunter sind auch die Schriften eines Mannes, der in den Jahren, als das Burgenland als österreichisches Bundesland entstanden ist, im Mittelpunkt des Geschehens war. Ernst bzw. Ernö Träger wollte nie akzeptieren, dass das damalige Westungarn zu Österreich kommen sollte – und hat im Dezember 1921 alles getan, um bei der Volksabstimmung um Ödenburg dafür zu sorgen, dass die Stadt bei Ungarn bleibt. Später zieht er als Mitglied der Grenzziehungskommission jene Grenzen, die bis heute Österreich und Ungarn trennen. Er macht große Karriere im Horthy-Ungarn, nur um unter kommunistischer Herrschaft alles zu verlieren. Als er 1957 nach Pinkafeld – und damit nach Österreich – zurückkehren möchte, wird er just an jener Grenze, die er nie wollte, zurückgehalten. Auch er wird seine alte Heimat nie wieder sehen. Bis heute ist die Familie Träger in einen österreichischen und ungarischen Zweig geteilt.