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Richard Löwenherz – Ein König in der Falle

Koproduktion von Interspot Film in Zusammenarbeit mit dem ORF, dem ZDF sowie der Abteilung Kunst und Kultur, dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung und der Verwertungsgesellschaft für audiovisuelle Medien.

König, Kreuzritter, Gefangener: Kaum eine historische Figur des Mittelalters vereint so viele Mythen wie Richard Löwenherz. Der englische König und Kreuzritter ist auf der Heimreise aus dem Heiligen Land vom Babenberger-Herzog Leopold V gefangen genommen und zunächst auf der Burg Dürnstein bei Krems eingesperrt worden. Diese Geiselnahme ist das wohl das Kidnapping der Historie. Philipp Hochmair „(Vorstadtweiber“) macht in der neuen Universum-Geschichte Doku den Mythos des tapferen Ritters und der Geschehnisse rund um die Gefangennahme des Königs wieder lebendig. Neben den Spielszenen sorgen eine internationale Riege und Wissenschafterinnen für ein differenziertes Bild von Richard Löwenherz.

Löwenherz ist ein österreichischer Mythos, auch das Drumherum, mit Dürnstein und dem Sänger Blondel. Dass ich jetzt Löwenherz als Erwachsener spielen darf, ist natürlich eine große Freude “, sagt Philipp Hochmair. Doch wer war dieser Richard Löwenherz tatsächlich? Wer versteckt sich hinter dem Mythos?

Richard Löwenherz – Ein König in der Falle “zeigt auch die weniger gewinnenden Seiten des mythenumrankten Königs. „Richard hat sich durch seine durchaus arrogante Art mächtige Feinde geschaffen. Das fällt ihm später auf den Kopf “, sagt Regisseur Kalteis. Wendepunkt der Geschichte ist ein Vorfall, der bis heute festliche Bestandteil der Lehrpläne der österreichischen Schulen ist: Richard lässt daraufhin seine rot-weiß-rote Fahne in den Schmutz treten. Wenig später rächt sich der in seiner Ehre tief beleidigten Herzog. Er nimmt Richard auf seine Rückreise am Stadtrand von Wien in Haft. ORF-TV-Wissenschaftschef Tom Matzek: „Mit der Gefangenschaft von Löwenherz auf Burg Dürnstein wurde ein Stück österreichischer Geschichte zur Weltgeschichte. Es ist nicht nur ein Abenteuer einer populären Heldenfigur, sondern auch ein Paradebeispiel für Machtkämpfe in Europa. “

Tatsächlich wurde Richard Löwenherz im Winter 1192 Opfer eines internationalen Komplotts in dem neben Herzog Leopold auch Richards Todfeind, der französische König Philipp II Augustus, der Römisch-Deutsche Kaiser Heinrich VI und Richards Bruder Johann Ohneland verwickelt sind.

In Gefangenschaft zeigen sich auch unerwartete Seiten im Charakter des Kriegers Richard Löwenherz: So schreibt er – offenbar in tiefer Depression – während seiner Gefangenschaft ein Lied. Darin beklagt er aber nicht nur sein Schicksal – sondern nutzt es auch zu seinem Vorteil. Mit Hilfe des schnellsten Medienkanals seiner Zeit, den Troubadouren, geht Richards Aufruf zum Lösegeld beizutragen, binnen kürzester Zeit sozusagen viral.

Das enorme Lösegeld, das Richard für seine Freilassung aufbringen muss – nach heutigem Wert rund drei Milliarden Euro – hat in Österreich Spuren bis heute Spuren hinterlassen: So wurden die Städte Friedberg und Wiener Neustadt gegründet, Wien und Enns befestigt und in Hainburg an der Donau eine gewaltige Festungsanlage gebaut.

Just diese „Heimenburg“ war – neben der Burg Hardegg im Waldviertel – einer der Haupt-Drehorte für die aufwändigen Spielszenen dieser Universum-History-Dokumentation. Die Festung diente unter anderem als Kulisse für Akkon sowie für die Kaiserstädte Speyer und Mainz, wo Richard im Februar 1194 schlussendlich nach 13 Monaten in Gefangenschaft wieder frei gelassen wurde. Die höchst unwegsamen, aber spektakulären Drehorte verlangten dem etwa 40-köpfigen Team der Produktionsfirma „Interspot Film“ alles ab, begeisterten aber das gesamte Ensemble. Schauspielerin Krista Stadler verkörpert in den Spielszenen Richards Mutter, Eleonore von Aquitanien – eine Rolle, die ihr zum Herzensanliegen wurde: „Eleonore entspricht den Klischees der duldsamen und passiven mittelalterlichen Frau absolut nicht. Sie war die wohl einflussreichste Herrscherin des Mittelalters und hat in Richards Abwesenheit die Fäden in der Hand gehalten. Sie war mutig, sie war eitel, sie war machtbewusst“. Die Rolle des engsten Vertrauten Richards, Baldwin von Bethune, übernimmt Raphael von Bargen („Die Toten vom Bodensee“).

ORF-Programmdirektorin Kathrin Zechner: „Wenn der Mythos Löwenherz durch eine vielschichtige Dokumentation wieder zu einer begreifbaren Persönlichkeit wird, wenn ein Top-Schauspiel-Ensemble mit ‚Jedermann‘-Einspringer und ‚Vorstadt‘-Mann Philipp Hochmair, der Grande Dame Krista Stadler und dem ‚Woyzeck‘ Raphael von Bargen eine ‚österreichisch-europäische‘ Heldengeschichte zum Leben erweckt, dann wird sich unser Publikum auf die Reise ins 12. Jahrhundert begeben und darauf vertrauen: das ist lebendige Geschichte – so macht ‚Universum History‘ Lust auf eine Auseinandersetzung mit Tiefgang.

Zu Wort kommen internationale Fachleute wie John Gillingham, Robert-Tarek Fischer, Annette Kehnel, Knut Görich oder Fanny Madeline. Gedreht wurde in Niederösterreich in Hainburg an der Donau, in der Marienkirche Bad Deutschaltenburg, auf Burg Hardegg sowie an Originalschauplätzen in Österreich, Deutschland und England.