Im Mai 1945 wird das Konzentrationslager Mauthausen befreit. Unter den Inhaftierten sind auch Priester, Pfarrer, Zeugen und Zeuginnen Jehovas: Menschen, die ihren Glauben nicht mit der Ideologie der Nazis vereinen können. Sie alle sind in den Widerstand gegangen und riskierten dafür ihr Leben.

Die verschiedenen christlichen Gemeinschaften in Österreich reagieren unterschiedlich als die Nazis im März 1938 in Österreich einmarschieren. Viele schließen sich der Ideologie an, aus Überzeugung oder aus Angst vor Verfolgung. Wenige Gläubige stellen sich dagegen. In einer neuen Kreuz und Quer-Dokumentation geht Amelie Sztatecsny und Fritz Kalteis der Frage nach, wie weit religiöse Menschen unter dem NS-Regime gegangen sind, um ihrem Glauben treu zu bleiben.  Jehovas Zeugen stellen sich als Religionsgemeinschaft schon früh und geschlossen gegen das NS-Regime. Waffengewalt und damit auch Krieg spricht gegen ihre Prinzipien. Frauen weigern sich deshalb in der Kriegsindustrie zu arbeiten, Männer ignorieren Einberufungsbefehle. Ingrid Portenschlager erzählt über ihren Vater Ernst Reiter. Er folgt als Zeuge Jehovas seinen religiösen Überzeugungen und wird dafür von den Nazis verhaftet und kämpft im KZ Flossenbürg ums Überleben. Im Gegensatz zu Jehovas Zeugen ringt die katholischen Kirche um ihre Position zu den Nationalsozialisten. Nach der Machtübernahme der Nazis in Österreich steht der Wiener Erzbischof Kardinal Theodor Innitzer unter politischem Druck. Schließlich unterschreibt er eine Erklärung der österreichischen Bischöfe nicht nur mit seinem Namen, sondern auch mit „Heil Hitler“. Für einige überzeugte Katholiken und Katholikinnen wird das zum Auslöser, um in den Widerstand zu gehen. In dieser Zeit der katholischen Vorherrschaft fühlen sich viele evangelische Österreicherinnen und Österreicher unterdrückt. Zu diesem Grundgefühl gehört auch ein ausgeprägter Antisemitismus. In dieser Atmosphäre stellen sich nur wenige gegen die allgemeine Haltung der evangelischen Kirche. Eine von ihnen ist die junge Theologin Margarete Hoffer. Sie spricht sich von Anfang an deutlich gegen die Nazi-Ideologie aus.

Die Kreuz und Quer-Doku „Widerstand im Glauben“ erzählt die Geschichte verschiedener Widerstandskämpferinnen und Kämpfer. Sie alle werfen die Frage auf: „Was tun, wenn man sich entscheiden muss zwischen Sicherheit und dem eigenen Glauben?“

KREUZ UND QUER: WIDERSTAND IM GLAUBEN

Ein Film von Amelie Sztatecsny und Fritz Kalteis
Redaktion ORF: Irene Klissenbauer
Gesamtleitung ORF: Barbara Krenn
Produktion: Feature Film
Buch und Regie: Amelie Sztatecsny
Mitarbeit: Fritz Kalteis
Kamera: Julian Giacomuzzi, Tamara Diepold, Oliver Indra
Ton: Martin Telser, Jeannine Felzmann
Schnitt: Pete Winkelhofer
Tonmischung: Emanoel Bruckmüller
Farbkorrektur: David Hughes
Motion Graphics: Chris Princic
Sprecherin: Daniela Kong
Archivbetreuung ORF: Silvia Heimader
Produktion ORF: Gabriele Wistawel, Carmen Carl
Redaktion ORF: Irene Klissenbauer
Leitung ORF: Barbara Krenn

Erstausstrahlung 27.05.2025, 23:05, ORF II